Die Geschichte soll lebendig gehalten werden, damit man für die Zukunft lernen kann. Dazu gehört vor allem die grausame Zeit des NS-Regimes, die gerade im Rahmen des Geschichtsunterrichts der 4. Klassen Thema ist. Die Begegnung mit Zeitzeugen des Nationalsozialismus im schulischen Unterricht wurde uns durch den Verein Lila Winkel ermöglicht.
Am 29.5.2024 durften wir die Zeitzeugin der 2. Generation Frau Judith Ribic, die Tochter von Ernst Reiter, der 4,5 Jahre im KZ Flossenbürg inhaftiert war, bei uns an der Schule empfangen. In Begleitung von Frau Irene Hubmann erzählte sie über ihren Vater und seine Gefangenschaft im KZ, aber auch über ihre eigene Kindheit, geprägt von den bedrückenden Erlebnissen ihres Vaters, über die er erst nach einigen Jahren sprechen konnte.
Frau Ribic vermittelte unseren Schüler:innen ihre persönlichen Eindrücke und die Erinnerungen und zeigte viele Fotos und Bilder aus dem Familienarchiv.
Die Schüler:innen waren sehr interessiert und beeindruckt von allem, was sie hören und sehen durften. Diese Geschichten brachten sie zum Nachdenken. Das Hauptziel des Besuches wurde somit erreicht: die Jugendlichen wurden zur Reflexion über die eigene Lebenswelt durch die Ereignisse der Vergangenheit angeregt. Es wurden im geschichtlichen Zusammenhang aktuelle Themen der Gegenwart wie Ausgrenzung, Diskriminierung, Mobbing und Gewalt angesprochen und behandelt. Nur dann, wenn aus der Geschichte gelernt wird, kann die Zukunft positiv gestaltet werden. Und all das liegt in Hand der jungen Generation.
Wir bedanken uns recht herzlich bei dem Verein Lila Winkel und persönlich bei Frau Ribic und Frau Hubmann, die die Geschichte des NS-Regime für unsere Schüler:innen und für uns Lehrer:innen lebendig gemacht haben!
Begleitet zu den Zeitzeugengesprächen hat uns der Verein Lila Winkel eine Wanderausstellung „Lebendige Geschichte“ in die Schule gebracht. Diese Ausstellung bestehend aus einigen Tafeln vermittelt sehr anschaulich und informativ, aber vor allem absolut kindgerecht über die Opfergruppe „Lila Winkel“ und erzählt über die Verfolgung, Diskriminierung und vor allem über den Widerstand und Mut am Beispiel vom Schicksal der Jugendlichen der NS-Zeit. Diese Ausstellung diente als gute Vorbereitung der Schüler:innen auf den Besuch der Zeitzeugin der 2. Generation Frau Ribic.
Hier ein paar Rückmeldungen der Schüler:innen, die sie im Rahmen des Projekts geschrieben haben:
Die Präsentation war sehr traurig und hat uns gezeigt, dass wir dankbar sein sollen für alles, was wir haben. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich Zeit für so ein wichtiges Thema genommen haben!
Mich hat diese Geschichte sehr berührt… Ich finde es krank, was mit den Gefangenen gemacht wurde.
Ich hoffe sehr, dass nicht noch ein 3. Weltkrieg kommt …