Lernen aus der Geschichte – Zeitzeugengespräche in den 4. Klassen
Die Geschichte soll lebendig bleiben – auch, um aus ihr für die Zukunft zu lernen. Besonders die dunklen Kapitel, wie die grausame Zeit des Nationalsozialismus, verdienen es, nicht vergessen zu werden. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts der 4. Klassen wurde dieses Thema vertieft behandelt – mit einer besonderen Begegnung.
Dank der Unterstützung des Vereins Lila Winkel durften wir am 26. Mai 2025 wieder eine außergewöhnliche Besucherin an unserer Schule begrüßen: Frau Judith Ribic, eine Zeitzeugin der zweiten Generation. Sie ist die Tochter von Ernst Reiter, der 4,5 Jahre im Konzentrationslager Flossenbürg inhaftiert war. Begleitet wurde sie von Frau Irene Hubmann, die den Schüler*innen zentrale Themen im Zusammenhang mit der NS-Zeit und ihrer Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft näherbrachte.
Frau Ribic erzählte eindrucksvoll vom Schicksal ihres Vaters, seiner Gefangenschaft und dem schweren Weg zurück in ein normales Leben. Gleichzeitig schilderte sie auch ihre eigene Kindheit – geprägt von den seelischen Narben ihres Vaters, über die er erst viele Jahre später sprechen konnte. Mit persönlichen Eindrücken, berührenden Erinnerungen und zahlreichen Fotos und Dokumenten aus dem Familienarchiv machte sie Geschichte greifbar und verständlich.
Unsere Schüler:innen hörten aufmerksam zu, stellten Fragen und zeigten großes Interesse. Viele Erzählungen berührten sie tief und regten zum Nachdenken an.
So wurde das Hauptziel des Besuchs erreicht: Die Jugendlichen setzten sich mit der Vergangenheit auseinander und reflektierten gleichzeitig über ihre eigene Lebenswelt. Im historischen Zusammenhang wurden auch aktuelle Themen wie Ausgrenzung, Diskriminierung, Mobbing und Gewalt thematisiert. Denn nur wenn wir aus der Geschichte lernen, können wir die Zukunft positiv gestalten – und diese Aufgabe liegt in den Händen der jungen Generation.
Wir bedanken uns herzlich beim Verein Lila Winkel sowie bei Frau Ribic und Frau Hubmann, die durch ihre Offenheit und ihr Engagement dazu beigetragen haben, die Geschichte des NS-Regimes für unsere Schüler*innen – und auch für uns Lehrer:innen - lebendig werden zu lassen.